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          Erich Fr

                      E I N    L E B E N S W E R K    V O N    Ü B E R   3000    B I L D E R N

aaß     1893-1974


Erich Fraß setzte sich Zeit seines Lebens mit philosophischen und naturwissenschaftlichen Problemen auseinander. Das war eine Voraussetzung, immer einen geraden Weg zu gehen und sich treu zu bleiben.

Nach dem I. Weltkrieg, den er an vorderster Front erlebte, zur Zeit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und nach der Vernichtung des größten Teiles seines Werkes beim Bombenangriff auf Dresden verzagte er nicht, sondern suchte nach neuen Wegen für einen Anfang. Künstlerkollegen konnten sich an ihm aufrichten; im Alter verehrten ihn seine Studenten als „Papa Fraß“.

Wie er sich mit der Kunst und dem Leben auseinandersetzte, sollen einige Zitate belegen:

Man muss das Leben nehmen wie es ist und nicht wie man es sich einbildet, so sparen wir uns die Enttäuschung.

Der Freie kennt keine Furcht.

Ein Netz zu voll reißt. Ein Maul zu voll reißt nicht. Die Tat zeigt unsere Gesinnung, nicht unsere Rede.

Ein Kunstwerk erklärt sich selbst. Man schreibt zu viel über Kunst. Dadurch verwirrt man den Betrachter und macht ihn unfrei.

Eine Kunst, die erklärt werden muss, ist keine Kunst, ist ein Kunststückchen.

Aufstieg ist Sammlung der Kräfte, Niedergang ist Zersetzung der Kräfte.

Die Wahrheit unterliegt nie dem Geschmack der Mode, sie bleibt ewig.

Tagebuchnotiz 1921:

Über dem Morgen ist ein dunkler Vorhang. Nur das Gegenwärtige ist greifbar.

Halten wir unser Gewissen rein, zieht Ruhe in uns ein.

Vor uns liegt Neuland, hinter uns rollt die Vergangenheit.

In der Natur ist alles gleich wertvoll und wertlos, nur die Menschen schaffen sich besonderen Wert, und von den eingebildeten Werten hängt oft ganzes Wohlbefinden ab.

Freiheit erlangt man durch Tätigkeit. Freiheit erlangt man durch Einfachheit.

Bewegung bringt Leben. Begrenzung beengt, macht unfrei. Hemmungen fördern neue Kräfte.

Man muss finden, nicht erzwingen. Freiheit zeugt Werte. Zwang zeugt Gegenstände.

Hinter uns ist der Tod, vor uns das Leben. Es kommt uns alles, wie es kommen muss, es kommt nur auf unsere Einstellung zum Leben an.

Das Leben ist ein Spiel und ein Ausgleich der Kräfte. Liebe baut auf, Hass reißt nieder.

Tiefe gibt Raum, Gegensatz gibt Körper.

Ein Kunstwerk entsteht aus sich selbst heraus. Der Schaffende arbeitet in innerem Zwange. Er bewahrt Abstand vor seinem Werk, er findet, er sucht nicht, er will nicht.

Wir haben in unserer Zeit deshalb so viel Ismusse, weil wir zu viel suchen, zu viel wollen und nicht innerlich befreit sind.

Unser Glück hängt von unserer Einstellung zum Leben ab. Die Freude an der Arbeit gibt ihr den Wert. Die Liebe zur Arbeit gibt uns die Kraft.

Der Geist in dem wir arbeite, gibt unserer Arbeit die Dauer.

Wir selbst müssen der Arbeit ihren Wert geben (mit Münzen wird sie nicht bewertet). Unsre Arbeit ist unser Lebensinhalt.

Man muss das Tal kennen und dann den Gipfel ersteigen. Man muss das Kleine fühlen, um das Große zu begreifen. Man muss sich selbst kennen, um die Anderen zu verstehen, um sie selbst betrachten zu können.

Wer Liebe und Freiheit hat, hat das Leben.

Ihr könnt mich ruhig mit Dreck bewerfen, Ihr macht mich doch nicht schmutzig.

 

Katalog zur Ausstellung im Jahr 1933:

„Nichts wird uns geschenkt, alles müssen wir uns erarbeiten, nur was wir uns erarbeitet haben, das sind wir. Wo wir nicht erkennen, lernen wir nicht, wo wir nicht Erkanntes ordnen und formen, arbeiten wir nicht.

Zu oft wird Beschäftigung mit Arbeit verwechselt. In der Kunst gibt es keine Lüge. Jeder zeigt durch sein Werk sich selbst, zeigt sich in der Haltung zu den Dingen und Erscheinungen des Lebens und der Welt.

Das Werk ist immer Abbild inneren Bildes. Der Kunst kann man nicht befehlen, sie ist da und ist wie sie ist. In sich gebunden und mit den Gegebenheiten des Seins verbunden wächst sie organisch in einer Umgebung. Sie ist Bild und Abbild einer Zeit. Nur durch Kunstformen kennen wir Geschichte, nur nach Kunstformen werten wir vergangene Kultur vergangener Geschlechter. Am Anfang war der Geist der Tiefe, der Höhe und der Weite, der den Dingen Form und Inhalt gab, und dieser Geist ist heute und in Ewigkeit. In dem Willen nach Vollkommenheit weitet das Weltbild aus, die Welt ist Kunstwerk, soweit wir erkennen und verstehen.“ 


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